Kaihogyo Tag 23 / 100

Warum 100 Tage? Warum keine Pause oder Unterbrechung? Warum die tägliche Praxis, die kompromisslose Konsequenz und Disziplin? Als Sportler, der damals wirklich viel und häufig durch die Berge rannte, lange Zeit und lange Strecken, stellte ich mir dennoch diese Frage, als ich zum ersten mal von den Marathonmönchen von Hieizan hörte. Und natürlich stellten ich auch Shionuma diese Fragen, als ich ihm in seinem Tempel in Japan gegenüber saß. Alle seine Bemühungen, diese zu beantworten, konnten nicht soviel Verständnis herstellen, wie meine eigenen Selbstversuche. Der fünfte Anlauf zu Kaihogyo findet vermutlich unter den schwierigsten äusseren Bedingungen statt, die ich bislang hatte, inklusive parallele Seminarreisen, ungeeignete Standorte, Grippeerkrankungen und Verletzungen. Angesichts aus welchen Lebensumständen so illustre Persönlichkeiten wie Sakai oder Hakozaki den heiligen Berg Hieizan aufsuchten, ist jedoch klar: Wann, wenn nicht jetzt? Wo, wenn nicht hier? Wer, wenn nicht ich?